Corona Angst

  • September 2021

Markus Böker spricht mit Dr. Dietmar Czycholl über Corona Angst

Markus Böker ist Schauspieler

Dr. Dietmar Czycholl ist Psychotherapeut und Leiter stationärer und ambulanter Einrichtungen in der Suchthilfe

Abstract Dr. Dietmar Czycholl

Das Verhalten der Menschen in Deutschland in der Zeit der Corona-Krise weist Merkmale psychischer Störungen auf: Angst- und Panikreaktionen, Zwangsvorstellungen, zwanghaftes Verhalten, Dissoziationen, Befassung mit überwertigen Ideen, inhaltliche Denkstörungen, Regression auf frühere Entwicklungsebenen, primitive Reaktionsbildungen im Sinne frühkindlicher Abwehrmechanismen u. a. m. Die Symptomatik zeigt sich sowohl auf individueller wie auch auf kollektiver Ebene, sowohl bei Bürgern und Bürgerinnen wie auch bei Entscheidungs- und Verantwortungsträgern, sowie in weiten Teilen der Informations-Medien.

Diese Symptome wurden evoziert und induziert - teilweise unter Verwendung traditioneller massenpsychologischer Beeinflussungstechniken - durch unaufhörliche Präsentation von Bildern, fortwährende Wiederholung von Behauptungen, Abschirmung vor bzw. Ausgrenzung von alternativen Auslegungen und Standpunkten, infantilisierende Verordnungen und Maßnahmen.

In psychologischer Perspektive wird nicht über spezifische Absichten oder schuldhaftes Verhalten spekuliert, es ist vielmehr ein Störungsbild zu beschreiben, das die Gesamtheit der Gesellschaft umfasst und das (ungeachtet einzelner psychotischer Symptome) vorläufig als Systemstörung in der Art einer kollektiven Angst-Neurose zu kennzeichnen ist. Bei dieser Störung wirken persönliche Vulnerabilität und individuelle Dispositionen zusammen mit gesellschaftlichen Denksystemen und Entwicklungen, die von Foucault als überwachungs- und biopolitische Grundtendenzen beschrieben worden sind. Für die individuelle wie für die kollektive Ebene ist anzunehmen, dass die Störung in der Wirksamkeit schwerwiegender unbewusster Konflikte begründet ist.

Versuche, die Störung unter Hinweis auf eine tatsächliche Bedrohungssituation und daraus abzuleitende Real-Ängste zu rationalisieren oder zu relativieren, scheitern angesichts entsprechender Gegenbeispiele: So hat die schwedische Coronapolitik in der Abwehr bzw. Verarbeitung der wie auch immer gearteten Infektionsgefahr nahezu gleiche Ergebnisse erbracht wie die deutsche Coronapolitik, ohne dass sich eine auch nur ansatzweise vergleichbare individual- oder kollektiv-psychische Pathogenese gezeigt hätte.

Ausführliche Darstellung in: Maaz, H.-J., Czycholl, D. & Czycholl, A.: Corona - Angst: Was mit unserer Psyche geschieht. Berlin: Frank und Timme, 2020

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Es ist Zeit für den Runden Tisch

Mit dem Unterzeichnen der Petition fordern wir einen regelmäßig stattfindenden "Runden Tisch" für das Corona-Krisenmanagement, an dem WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen mit unterschiedlichen Standpunkten interdisziplinär diskutieren und in bester hermeneutischer Tradition Mehrheit- und Minderheitenmeinungen in ihrem jeweiligen Fachbereich zu Corona und den staatlichen Maßnahmen austauschen. Wichtig ist, dass in diesem Gremium auch WissenschaftlerInnen gehört werden, die nicht in institutioneller staatlicher Abhängigkeit stehen. Sämtliche Ergebnisse und daraus resultierende Maßnahmen sollen transparent mit allen BürgerInnen kommuniziert werden.

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